Philippsburg

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Wappen der Stadt Philippsburg
Lage von Philippsburg im Landkreis Karlsruhe

Philippsburg liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. Die frühere Festungstadt liegt zwischen den Großstädten Mannheim und Karlsruhe. Die Stadt ist auch durch das Atomkraftwerk auf der Rheinschanzinsel bekannt.

Zu Philippsburg gehören neben der Kernstadt mit etwa 7.500 Einwohnern die Stadtteile Huttenheim (ca. 2.500 Einwohner) und Rheinsheim (ca. 2.700 Einwohner).

Geschichte

Historische Postkarte vom alten Kriegerdenkmal (1870/71)
Streuobstwiese bei Philippsburg
Jugendstil Festhalle (1909).

Bis zum Jahre 30. April 1623 hieß die Stadt Udenheim. Sie wurde am 1. Mai 1623 in Philippsburg umbenannt. Der Name der Stadt geht auf den Speyerer Bischof Philipp Christoph von Sötern zurück, der Udenheim von 1615 bis 1623 zur Festung[1] umbaute.

Udenheim wurde 764 zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Zunächst im Besitz der Grafen von Eberstein gelangte der Ort an die Grafen von Zweibrücken. Diese versuchten durch Einrichten einer Rheinfähre den Ort aufzuwerten. Auf Druck konkurrierender Fährorte wie Rheinhausen wurde die Fähre um 1297 auf königlichen Befehl wieder eingestellt.

Das Hochstift Speyer erwarb den Ort mit seiner Burg 1316 von einem Speyrer Bürger. Auf Betreiben Bischofs Gerhard von Ehrenberg erhob Ludwig der Bayer Udenheim 1338 zur Stadt. Bischof Adolf von Nassau, zugleich Erzbischof und Kurfürst von Mainz, versuchte um 1370 den Aufbau einer Münze in Udenheim und ließ hier rheinische Gulden prägen. Die Münze hatte jedoch nur wenige Jahre Bestand.

Seit 1371 war Udenheim Residenz der Speyerer Fürstbischöfe, zunächst noch im Wechsel mit Bruchsal und anderen Orten. Mit Bischof Raban von Helmmstadt wurde Udenheim ab 1396 zum regelmäßigen Bischofssitz. Der Beleg für eine Schule ist für das Jahr 1453 vorhanden, der Schulmeister war zugleich Gerichtsschreiber. Zur selben Zeit befand sich in Udenheim das zentrale Waffenlager für das Fürstbistum. Der hier erhobene Rheinzoll kam in erster Linie dem Bistum und weniger der Stadt zugute. Der Landzoll, welchen die Stadt erhielt, war eher gering, da die bedeutenden Fernstraßen bei Rheinhausen lagen. Durch Udenheim führte die nur regional bedeutende Straße von Germersheim nach Heidelberg.

Eine grobe Beschreibung der Burg mit gesicherten Daten ist aus dem Jahr 1464 erhalten. Wann und durch wen Bautätigkeiten erfolgten, ist nicht lückenlos erforscht. Größeren Umfangs waren die unter Bischof Marquard von Hattstein (1560-1581) veranlassten Umbauten. Die älteste erhaltene Darstellung der Burg aus dem Jahr 1590 zeigt diesen Bauzustand sowie eine Skizze der Udenheimer Siedlung.

Die Gründung der Festung erfolgte, weil sich Speyer durch die umliegenden protestantischen Gebiete in seiner Macht bedroht fühlte. Bischof Sötern versuchte zeitgleich den Ort kirchlich aufzuwerten, indem er das im kurpfälzischen Hördt aufgehobene Augustiner-Stift hierher verlegte und die Pfarrkirche zur Stiftskirche erhob. Die Ereignisse der nachfolgenden Jahrzehnte bedeuteten das Ende dieser Bemühungen. Im Dreißigjährigen Krieg wechselte mehrfach die Herrschaft über den Ort, der große Zerstörungen hinnehmen musste. Aber auch nach Ende dieses Krieges gingen die Kämpfe weiter: 1644 nahmen französische Truppen die Stadt ein und erst 1676 gelang Reichstruppen nach blutigen Schlachten die Rückeroberung. Aber bereits 1688 obsiegten die Franzosen erneut. Im Frieden von Rijswijk wurde die Stadt dann wieder dem Heiligen Römischen Reich zugesprochen.

Im Jahr 1799 kam es zu einer längeren Belagerung der Festung durch französische Truppen, an deren Ende die Zerstörung der Stadt stand.

Durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam Philippsburg dann 1803 an das Großherzogtum Baden und wurde zunächst Sitz des Amtes Philippsburg, das 1864 im Bezirksamt Bruchsal (ab 1939: Landkreis Bruchsal) aufging.

1936 wird die evangelische Christuskirche und die Gewerbeschule gebaut. Am 10. November 1938 brannte auch hier die Synagoge und die jüdischen Mitbürger wurden deportiert.

Am 1. April 1945 wurde Philipsburg von den Franzosen besetzt und beendete die Diktatur. In der Folgezeit gab es einen Zuzug von Heimatvertriebenen.

Von 1961 bis 1996 war Philippsburg wieder Garnisonsstadt.

1972 wurden Huttenheim und Rheinsheim bei der Verwaltungsreform als Stadtteile eingemeindet und ein großes Bildungszentrum mit Gymnasium, Realschule und Sonderschule eingerichtet.

Unternehmen

Philippsburg ist bekannt durch sein Kernkraftwerk und die Goodyear-Reifenwerke, die Mitte Juli 2017 geschlossen wurden.

Das weltweit bekannte Martin-Horn, umgangssprachlich auch Martinshorn, wird bei Max B. Martin seit 1952 in Philippsburg hergestellt.

Gastronomie

Gesundheit

Verkehr

Der Bahnhof

Regionalbahn

Bus

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswertes

jüdischer Friedhof

Ferienstraßen

Vereine und Initiativen

In den 3 Stadtteilen von Philippsburg gibt es mehr als 130 Vereine und Initiativen.

Freizeitangebote

Veranstaltungen

  • Jährlicher Frühjahrs- und Spätjahrsmarkt im Stadtzentrum von Philippsburg.
  • Am Pfingstwochenende Mittelalter Spectaculum im Gewann Pfählmorgen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Philippsburger Ehrenbürger:

Auszeichnungen

Philippsburg ist „Kommune des Jahres 2007“, eine Auszeichnung der Oskar-Patzelt-Stiftung.

Adresse Rathaus

Stadtverwaltung Philippsburg
Rote-Tor-Straße 6-10
76661 Philippsburg
Telefon: (0 72 56) 87 - 0
Telefax: (0 72 56) 87 - 1 19
E-Mail: info(at)philippsburg.de

Dieser Ort im Stadtplan:

Literatur

  • „Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg“, zusammengestellt von Hieronymus Nopp. Selbstverlag 1881. (Nachdruck 1980, Stadtverwaltung Philippsburg).
  • „1200 Jahre Philippsburg und Stadtteil Rheinsheim“. Hrsg. Stadt Philippsburg. Erschienen im Verlag Meininger, Neustadt/Weinstraße 1984. ISBN: 3-87524-050-2
  • „Philippsburg damals. Aus Geschichte und Handwerk“. Konrad Odenwald. Hrsg. Stadtverwaltung Philippsburg 1988.
  • „Philippsburg 1225 Jahre“, Hrsg. Stadtverwaltung Philippsburg. Redaktion: Zimmermann, Ekkehard, erschienen 2009 in der „Edition Castrum“. Info Verlag Karlsruhe. ISBN: 978-3-88190-457-3
  • Waldis Greiselis: Philippsburg, eine Festungsstadt in der europäischen Geschichte, in: „Festung im Spiegel der Quellen“ (= Band 7 der Schriftenreihe Festungsforschung), herausgegeben von Volker Schmidtchen, Wesel 1988 ISBN: 3-923279-00-6, Seiten 11–40

Weblinks


Philippsburger Stadtteile
Orte im Landkreis Karlsruhe

Fußnoten